Unser erster interkultureller Tag in Kyoto

Am 16.02.24 haben wir unser Jobshadowing nach Japan begonnen. Wir sind dann am 17.02.24 um 19 Uhr japanischer Zeit gelandet. Wir sind eine sechsköpfige Gruppe bestehend aus Jan-Niklas Wiedenhöft, einem Azubi im dritten Lehrjahr aus dem Parkhotel Berghölzchen, seinem Ausbilder und Hotelmanager Eberhard Haist, Rafael Meyer und Lisa Böhle, der Leitung Internationalisierung und Igor Szlakowski, der Fachpraxislehrer aus dem Bereich der Holztechnik und Kevin Lühmann, Ausbilder, Chokolatier und Japanexperte.

Jan-Niklas ist der erste Azubi in Niedersachsen, der ein dreiwöchiges Praktikum in Japan, Kyoto absolvieren darf. Also hieß es erstmal einchecken und dann einen Japan-how-to-survive-Schnellkurs zu machen. Neben Bus und Bahn fahren stand auch einkaufen und Essen auf Händisch, Füßisch und japanischen Wortfetzen zu bestellen. Fazit: Wir sind am ersten Tag satt geworden und waren nicht lost in translation…. denn es gibt ja glücklicherweise google-Übersetzer und auch Kevin Lühmann, der uns mit seinen Übersetzungen weitergeholfen hat.


Nachdem wir also die Pflichtlektionen erlernt haben, durften wir uns ein bisschen belohnen und haben Kyoto erkundet. Natürlich ging es zunächst von Jan-Niklas Hotel zur Arbeitsstätte, dem Ryokan Sakura Urushitei, über das in den nächsten drei Wochen sicherlich noch viel berichtet wird. Von dort aus ging es weiter zum Nishiki-Market, dem traditionellen japanischen Fisch- und Lebensmittelmarkt. Hier kann man neben Seeigeln auch Wagyue-Rind, Oktopusse und Sesam mit Wasabi probieren.

Natürlich darf bei einem interkultuellen Vorbereitungstag die Kultur nicht fehlen. Kyoto ist dafür prädestiniert! Neben tausenden von Schreinen lassen sich auch viele Tempelanlagen besichtigen. Eine der bekanntesten ist der goldene Pavillon, der Kinkakuji Temple, ein Tempel, der komplett in gold gestaltet wurde. Besonders beeindruckend ist die Kulisse in dem ihn umgebenden Park mit einem bis zu 560 Jahre alten Baum. Natürlich sind alle Bäume in ihrer Perfektion in Form gebracht, sodass der alte Baum als ein Segelschiff gestaltet wurde.

Zum Mittag gab es zunächst eine Einführung in die traditionelle japanische Teezeremonie. Hier haben wir gelernt, wie die traditionellen Abläufe einer Zeremonie sind und selbst gelernt, wie man Matcha-Tee zubereitet. Der Ablauf ist wie folgt: Zuerst hat man sich bedankt, dass man Teil der Zeremonie sein darf. Danach entschuldigt man sich, dass man als erster vor der neben einem sitzenden Person den Tee genießt. Anschließend bedankt man sich für den Tee und genießt diesen. Den letzen Schluck schlürft man und zeigt somit, dass man ihn genossen hat. Danach wird die Teetasse im Uhrzeigersinn gedreht, sodass die Symbole, die von Kranichen über Kirschblüten bis hin zu traditionellen Mustern aus Shiga, Kyoto und Tokushima reichen und beispielsweise Glück bedeuten vorne ist. In dem Ritus, der damals nur der Oberklasse der Samuraifamilien vorbehalten war wird die Tasse dreimal rituell von rechts nach links abgestellt. Vor dem ersten von zwei Gängen wird traditionell eine Süßigkeit, Wagashi gegessen. Ein traditionelles Ikebana-Gesteck und der Segen eines Mönches dürfen natürlich nicht fehlen!

Zum Abendessen haben wir unsere Freundin Xenia getroffen. Sie hatte gerade ihre persönliche Bestzeit mit 3 Stunden und 23 Minuten im Kyoto Marathon gelaufen und hatte danach noch Kraft uns zum Abendessen zu treffen. Die exquisiten Desserts hat sie sich dann auch mehr als verdient!

Da man in Japan alles anders macht, gibt es das Dessert als Vorspeise und danach die Hauptspeise. Zum Abendessen sind wir dann in das Zero Waste Restaurant Kyoto gegangen. Da dies so eindrucksvoll war, könnt ihr darüber in unserem nächsten Blog darüber lesen…