„Freiheit“ – ein Projekttag zur Protestbewegung im Iran und zur Entwicklung der Menschenrechte in Europa am 16. Februar

„Frau – Leben – Freiheit“ (Zan – Zendegi – Āzādi) – diese Parole hat sich die Protestbewegung im Iran gegeben, die seit dem gewaltsamen Tod der jungen Jina Masha Amini im Herbst 2022 regelmäßig im ganzen Land auf die Straßen geht. In einem sehr interessanten Vortrag erklärte eine junge Iranerin im Rahmen der Europawoche an der WGS, gegen welche Einschränkungen ihrer Freiheit die Frauen (und Männer) in ihrem Heimatland auf die Straße gehen. Im vollbesetzten Forum beleuchtete sie, was sich seit der Islamischen Revolution 1979 für die Menschen geändert hat und welchen Repressalien die Iraner ausgesetzt sind. 

Über 100 Schüler*innen aus acht verschiedenen Klassen der Berufsbildenden Schule und ihre Lehrkräfte hörten zu. 

Nach der anschaulichen Präsentation gab es Musik: Die Sprachförderklasse SI 2 hatte sich im Rahmen des Musikprojekts von Herrn Brammer und Herrn Kracke mit dem Lied „Baraje“ („Für“) des iranischen Sängers Shervin Hajipour befasst. Während zwei Schüler den Text, der aus Twitter-Nachrichten besteht, sangen, begleiteten ihre Mitschüler*innen sie auf Cajons und am Keyboard. Auch die beiden Lehrer spielten mit an der Gitarre und am Cajon mit. Währenddessen zeigte Frau Danishinia, eine Lehrerin mit iranischen Wurzeln, Bilder mit Übersetzungen des Lieds.

Doch nicht nur die Freiheitsrechte im Iran waren Thema der rund zweistündigen Veranstaltung unter Leitung von Frau Braemer, Mitglied des Teams „Internationalisierung“ an der WGS. Im Anschluss an den Musikbeitrag stellten die beiden FOS-Klassen T12 und E12 unter Leitung ihrer Politiklehrerin Frau Preuß ihre Präsentation zum Thema „Frauenrechte in Europa“ vor. Ausführlich dokumentierten sie den Weg der Emanzipation der Frauen an Beispielen aus Deutschland, Polen, Spanien und der EU insgesamt.

So wurde den Zuhörer*innen verdeutlicht, welch hohes und fragiles Gut die persönliche Freiheit der Menschen ist – nicht nur die der Frauen, sondern auch die der Männer. In Zeiten zunehmender Einschränkungen der Freiheitsrechte weltweit sollte der Thementag einen Beitrag dazu leisten, die Bedeutung der Rechte von Frauen und Männern zu würdigen, zu bewahren oder den Kampf darum zu verstehen.

von Nicole Braemer, Deutschlehrerin, Klassenlehrerin SI 2 und Teammitglied „Internationalisierung“