Die Challenge an der Berufsschule

Ein weiterer spannender Tag an der Berufsschule Egibide in Vitoria-Gasteiz.

Heute hatten wir die Gelegenheit, die Berufsschule Egibide in Vitoria-Gasteiz näher kennenzulernen. Unser Tag begann mit einer Fahrt zur Schule, wo wir herzlich empfangen wurden. Besonders für Anna, die derzeit ein Praktikum in einem Friseursalon absolviert, war es ein aufregender Moment: Sie konnte sich bei den Kolleginnen und Kollegen in der Körperpflege vorstellen und wertvolle Kontakte knüpfen.

Nach der Begrüßung erhielten wir eine ausführliche Führung durch das Schulgebäude – ein Gebäude mit einer besonderen Geschichte. Ursprünglich diente es als Krankenhaus, was sich noch heute in seiner Architektur widerspiegelt. Vom kleinen Lager mit Arbeitsplätzen im Keller bis hin zu den modernen Praxisräumen für die Körperpflege – jeder Bereich hatte seinen eigenen Charme. Ein echtes Highlight war der ehemalige Kirchenraum, der nun als Veranstaltungsraum dient. Die beeindruckende Atmosphäre dieses Ortes nahmen wir zum Anlass, ein gemeinsames Foto zu machen.

Im Anschluss an die Führung tauschten wir uns intensiv mit unseren spanischen Kolleginnen und Kollegen über den Unterricht, Lehrmaterialien und Methoden aus. Dabei konnten wir viele spannende Einblicke gewinnen und nutzten die Gelegenheit, uns mit kleinen Geschenken aus Hildesheim und unserer Schule für die herzliche Gastfreundschaft zu bedanken.

Doch damit war unser Programm noch lange nicht beendet: Unser nächster Halt war der Campus für Metalltechnik, Mechatronik und Elektrotechnik. Hier bekamen wir nicht nur einen Einblick in die unterschiedlichen Fachbereiche, sondern führten auch einen interessanten Austausch über die Anschaffung von Maschinen, die Planung und Umsetzung von Projekten sowie die innovative und praxisnahe Gestaltung des Unterrichts. Besonders beeindruckend war die berufsfeldübergreifende Zusammenarbeit, die den Schülerinnen und Schülern ermöglicht, realitätsnahe und kreative Lösungen zu entwickeln. Auch hier kam wieder deutlich hervor, wie wichtig die Kooperationen mit örtlichen Firmen für alle Beteiligten ist aber auch zu den Kundinnen und Kunden, wie hier zum Beispiel ihr Auto in der Werkstatt der Schule für kleinere Arbeiten in Auftrag geben können.

Zurück am vorherigen Campus stand ein weiteres wichtiges Thema auf der Agenda: die Unterrichtsgestaltung und aktuelle Konzepte in den Schulen – insbesondere im Baskenland. In einem offenen Gespräch konnten wir sowohl Unterschiede als auch Gemeinsamkeiten unserer Schulsysteme herausarbeiten. Immer wieder ergaben sich spannende Diskussionen über Herausforderungen, Chancen und innovative Ansätze im Bildungsbereich.

Ein weiteres Highlight des Tages erwartete uns am nächsten Campus: eine virtuelle Kocherfahrung. In einem speziell für die Fachbereiche Informatik und Mediendesign eingerichteten Raum, der von einer örtlichen Firma gesponsert wurde, konnten wir selbst erleben, wie moderne Technologien den Unterricht bereichern können. Die Möglichkeiten für den Einsatz solcher virtuellen Lernwelten in der Ausbildung sind enorm und geben viele Impulse für eine innovative Unterrichtsgestaltung.

Anschließend besuchten wir den Klassenraum der Mercedes-Benz-Klasse. In Vitoria-Gasteiz befindet sich ein Mercedes-Benz-Werk, in dem unter anderem der VITO produziert wird. Aufgrund der starken industriellen Präsenz sind Ausbildungsplätze in diesem Bereich besonders gefragt. Interessanterweise orientiert sich die Ausbildung stark am deutschen dualen System: Nach drei Jahren erhalten die Auszubildenden nicht nur einen spanischen, sondern auch einen deutschen Abschluss – ein Modell, das die Attraktivität der Ausbildung erheblich steigert.

Den Abschluss unseres Tages bildete ein intensiver Austausch mit der Sozialpädagogin dieses Campus. An jedem Standort gibt es mindestens eine Ansprechperson für die Schülerinnen und Schüler. Besonders spannend war für uns der Einblick in die Konzepte zur Sprachförderung. Ein Beispiel hierfür ist die Sprachlernklasse: Schülerinnen und Schüler, die kein Spanisch oder Baskisch sprechen, können an Egibide zunächst einen drei Monate langen Sprachkurs absolvieren. Falls nötig, kann die Schule diese Zeit sogar verlängern, um den Lernenden bessere Chancen für eine anschließende Ausbildung zu ermöglichen. Ein beeindruckendes Modell, das zeigt, wie flexibel und individuell Bildungsangebote gestaltet werden können.

Zum Abschluss möchten wir uns noch einmal herzlich bei unseren Gastgeberinnen und Gastgebern für die offene und herzliche Aufnahme, die spannenden Einblicke und den inspirierenden Austausch bedanken. Es ist großartig zu sehen, wie durch solche Partnerschaften der Blick über den eigenen Tellerrand hinaus erweitert wird – ein echter Gewinn für alle Beteiligten! Und ein guter Start für die weitere Zusammenarbeit und neue Projekte!