Der Alltag in einer Gastfamilie

In diesem Blog beschreibe ich mal einen gesamten Arbeitstag, um zu zeigen, wie der Alltag in einer Gastfamilie und im Betrieb in Spanien aussieht:

06:30 Uhr – der Wecker klingelt, ich ziehe meine Arbeitsklamotten an und bereite mein Frühstück sowie mein Essen für die Mittagspause zu, also eine klassische Brotzeit mit etwas Obst und Gemüse zum snacken.

07:20 Uhr – ich mache mich auf den Weg Richtung Bushaltestelle, an der ich mich mit meinem Kollegen Mobeen treffe. Der öffentliche Nahverkehr ist hier top ausgebaut. Die Busse und Straßenbahnen sind vollelektrisch, pünktlich, günstig (30ct pro Fahrt) und man kommt überall gut hin.

08:00 Uhr – wir sind an der Baustelle angekommen und es geht los mit der Arbeit. Es stehen klassische Malerarbeiten an, also abkleben, spachteln, schleifen, streichen, fegen und vieles mehr. Da Mobeen ein bisschen Englisch sprechen kann, ist die Verständigung in den meisten Fällen recht einfach, Horje kann hingegen nur Spanisch. Beide sind total nett und es hat sich immer mehr zu einer Freundschaft entwickelt.

11:30 Uhr – jetzt steht die Mittagspause an. Nachdem wir unsere Brote gegessen haben, gehts ins nächstgelegene Café.

12:00 Uhr – die Pause ist vorbei, es wird wieder angepackt.

16:30 Uhr – Feierabend. Wir fahren mit dem Bus wieder zurück, verabschieden uns, und gehen nach Hause.

17:00 Uhr – Der Nachmittag und Abend sieht immer etwas anders aus. In der Regel trinkt man kurz einen Kaffee, duscht sich, unterhält sich mit der Gastfamilie oder entspannt sich in seinem Zimmer im gemütlichen Bett. An einem Tag durfte ich z.B. mit ihrem Hund Pluto Gassi gehen. Da ich selber noch nie einen Hund hatte, war das eine ganz neue Erfahrung für mich. 

19:00 Uhr – Ich koche ein einfaches Gericht, in der Regel irgendwas mit Pasta. Einmal mit Gemüse und Tomaten, dann mal als Carbonara, mit Pilzen oder als Aglio e Olio. Ich habe sogar einen eigenen Kühlschrank gehabt, sodass ich alle Zutaten ohne Probleme lagern konnte. An Wochenenden gibts dann häufig was anderes als Pasta, weil man entweder von der Gastfamilie eingeladen wird oder ins Restaurant geht. Da die Familie aus Kolumbien stammt, gab es oft kolumbianische Spezialitäten, die total lecker waren, wie z.B Apfelkompott mit Panela (Rohrzucker), frittierte Bananenchips oder gefüllte Maismehl-Fladen.

20:00 Uhr – In der Regel schreibe ich jetzt meine Blogs, falls wir nicht mit Juan Pablo aus meiner Gastfamilie in die Innenstadt fahren und in Bars verschiedene lokale Spezialitäten ausprobieren:) Die Innenstadt ist voller kleiner Bars, Kneipen und Clubs, sehr lebendig und Abends wunderschön beleuchtet

22:00 Uhr – Der Tag neigt sich dem Ende und ich lege mich schlafen

Das Leben in einer Gastfamilie war in meinem Fall definitiv eine Bereicherung im Vergleich zu einer anderen Unterkunft wie z.B einem Airbnb gewesen. Die Mitglieder der Familie sind alle sehr herzlich und man ist mit ihnen viel näher am Leben vor Ort gewesen, da wir zusammen Ausflüge gemacht haben und ganz viel zusammen erlebt haben, was wir ohne sie wahrscheinlich nie erlebt hätten. Ich kann also jedem nur ans Herz legen, sich dieser Option zu öffnen.