Mein Arbeitsalltag in Frankreich – Handwerk, Routine und ein Hauch von Teamgeist

Die letzten Arbeitstage meines Erasmus-Aufenthalts verliefen alle ziemlich ähnlich – aber keineswegs langweilig. Jeder Tag hatte seinen eigenen Rhythmus, geprägt von frühem Aufstehen, handwerklicher Arbeit und einem gut eingespielten Team.

Mein Wecker klingelte täglich um 6:30 Uhr. Nach einer kurzen Morgenroutine ging es los: Mit der Linie 9 fuhr ich acht Stationen bis zur Firma. Dort angekommen, begrüßten sich alle – wie es hier üblich ist – mit einem festen Händedruck. Dieses kleine Ritual hat mir geholfen, mich schnell als Teil des Teams zu fühlen.

Gemeinsam mit meinem Kollegen ging es dann weiter zur Baustelle. Dort angekommen, wurde uns zur Begrüßung oft ein frischer Kaffee gekocht – eine schöne Geste, die den Start in den Tag angenehmer machte. Danach haben wir das Auto entladen und das benötigte Werkzeug sowie Material vorbereitet.

Unsere Hauptaufgabe war das Verkleiden einer Fassade. Dabei ging es immer Hand in Hand: Wir haben gemeinsam gemessen, wie lang die Latten für die Verkleidung sein müssen, ich habe sie zugesägt, mein Kollege hat sie montiert. Das Zusammenspiel hat gut funktioniert und mir gezeigt, wie wichtig Kommunikation und Verlässlichkeit auf der Baustelle sind.

Am letzten Arbeitstag kam noch eine neue Aufgabe dazu: Wir haben Fensterbänke montiert – sie wurden exakt ausgerichtet und dann mit speziellem Kleber befestigt. Eine kleine, aber wichtige Arbeit für den Gesamteindruck des Gebäudes.

Kurz vor Feierabend haben wir gemeinsam aufgeräumt, alles eingepackt, was wir nicht mehr brauchten, und den Müll entsorgt. Zurück in der Firma wurde das restliche Material ausgeladen und verstaut. Danach verabschiedeten wir uns von allen Kolleginnen und Kollegen – auch hier wieder mit Handschlag – und machten uns auf den Heimweg.

Mit dem Bus ging es zurück zur Maison Diocésaine, wo wir gegen 18:00 Uhr ankamen. Nach einer heißen Dusche ging es um 19 Uhr zum gemeinsamen Abendessen in die Schule. Danach sind wir noch ein Stück zu Fuß zurückgegangen – und fielen ziemlich bald müde, aber zufrieden ins Bett.

Es waren lange, körperlich anstrengende Tage, aber auch unglaublich lehrreiche. Ich habe nicht nur viel über das Handwerk gelernt, sondern auch über Teamarbeit, Alltag in einem französischen Betrieb und die kleinen kulturellen Unterschiede, die den Tag besonders machen.