Viel Nähen und Fotografieren aber natürlich auch – 3€ Aperol, Sonne und lange Nächte

Dienstags:

Der Dienstag begann mit einer kleinen Überraschung: Ein Journalist tauchte im Laden auf und wollte uns beim Arbeiten filmen. Etwas irritierend war, dass er nur mit einer ziemlich schlechten Handykamera ausgerüstet war – wir hatten ehrlich gesagt etwas anderes erwartet. Aber wir ließen uns nicht stören und machten wie gewohnt weiter.

Ich war wieder an der Nähmaschine beschäftigt: Kissen und iPad-Hüllen standen auf dem Plan. Laurenz fotografierte währenddessen die fertigen Produkte für die Website.

Da unsere Zeit hier langsam dem Ende zugeht, hatten wir die Idee, uns als Erinnerung eigene Beutel zu nähen – mit Stoffen aus dem Laden. Francesca war sofort begeistert. Also wühlten wir uns durch die Reste und fanden nach langer Suche unsere Lieblingsstoffe. Ich schnitt direkt alles zu und begann mit dem Nähen.

Was ich etwas unterschätzt hatte: wie aufwendig das Ganze ist. Gegen 18 Uhr hörte ich erschöpft auf – der Beutel war noch nicht fertig, aber meine Nerven schon.

Zur Belohnung holten Laurenz und ich uns eine große Pizza. Danach war die Energie wieder da, und ich machte mich mit einem Freund auf den Weg zu einer Jam-Session.

Es war beeindruckend zu sehen, wie viele verschiedene Menschen über die Musik zusammenfanden. Ohne großes Konzept wurde einfach gespielt, gesungen, getanzt – wir mittendrin. Nach ein paar Liedern, Drinks und UNO-Runden machten wir uns schließlich auf den Heimweg. Ein langer, aber schöner Tag.

Mittwoch:

Laurenz und ich machten uns wie gewohnt auf den Weg zur Arbeit, natürlich mit Kaffee in der Hand. In den letzten Tagen hatte er mich immer ausgelacht, weil ich mehr Kaffee auf meiner Hand als im Becher hatte – aber heute konnte ich ihn mal auslachen. Ich hatte den Kaffee endlich sicher im Becher, und er war der, der damit kämpfen musste. (Laufen mit einem Becher ohne Deckel ist echt eine Herausforderung.)

Im Laden angekommen, ging es wie gewohnt weiter: Ich nähte Kissen und Taschen, während Laurenz fleißig Fotos von den Produkten für die Website machte.

Nach der Arbeit hatten wir uns vorgenommen, Geschenke und Postkarten für unsere Familien und Freunde zu besorgen. Gar nicht so einfach, etwas Passendes zu finden! Wir liefen durch gefühlt jeden Laden und schauten uns alles Mögliche an, was uns in die Quere kam – von beeindruckenden Geschäften bis hin zu den weniger ansprechenden. Am Ende hatten wir aber immerhin ein paar Postkarten und Geschenke gefunden.

Wir setzten uns auf eine Parkbank in die Sonne, gönnten uns einen 3€ Aperol und genossen die Auszeit. Doch kaum war der Moment der Ruhe, machte ein Vogel seine Angelegenheiten auf meiner Bluse – und Laurenz lachte so laut, dass er fast noch seinen Aperol über mich verschüttete. Naja, soll ja angeblich Glück bringen!

Erleichtert, den Weg zurück alleine gefunden zu haben, sitzen wir nun hier und schreiben unsere Erlebnisse auf. Heute halten wir es kürzer – schließlich dürfen wir uns nicht zu sehr an die gemütlichen italienischen Zeiten gewöhnen. Diese Woche ist schließlich unsere letzte hier in Palermo.

Liebe Grüße

Laurenz und Marie