Erholt ging es aus dem Wochenende in die zweite Praktikumswoche hier in Vitoria Gasteiz.
Die Spachtelstellen von letzter Woche stehen als erstes an und müssen geschliffen werden. Zunächst einmal haben wir es mit der Deckenschleifgerät probiert, doch das ging überhaupt nicht gut aus. Die Altbeschichtung hat beim Schleifen so stark gestaubt, dass Mobeen förmlich in einer weißen Wolke verschwand, und das trotz Absaugung! Dann doch lieber mit der bewährten Methode per Hand:) Danach war alles bereit fürs streichen. Ganz nach der goldenen Regel im Malerhandwerk, dass man immer von oben nach unten arbeitet, ging es wieder im obersten Stockwerk mit dem ersten Deckenanstrich los. Die Decke soll mit einer matten Dispersion und die Wände mit einer Latexfarbe gestrichen werden, beides im selben Farbton. Wir konnten uns die Arbeit gut aufteilen. Zwei Leute streichen mit Pinsel und kleiner Rolle die Kanten und der Dritte rollt mit der großen Rolle zu. Auf die Weise sind wir bereits bis in die 7 Etage runter gekommen, es ging also gut voran.






Dienstag ging’s dann weiter mit der Decke. Wir waren ein super eingespieltes Team und haben die Aufgaben auch immer rotiert, sodass man immer etwas Abwechslung hatte und es von der Belastung her nicht einseitig wird. So sind wir tatsächlich um 2 Uhr schon fertig mit dem ersten Anstrich und sind wieder hoch in den 10ten Stock für den zweiten Anstrich.
Wir haben auch mal verglichen, wie das zurollen der Decke bei jedem aussieht und es gefilmt. Man sieht auf jeden Fall, wie unterschiedlich die Technik von jedem von uns entsprechend unserer Erfahrung ist…
Am Mittwoch stand das letzte mal die Decke an, denn gegen 15:30 Uhr waren wir endgültig fertig mit der Decke! Anschließend haben wir bereits die ersten Flächen mit Latexfarbe gestrichen, was für mich tatsächlich Premiere war. Das Material hat lässt sich total leichtgängig und dünn ausrollen, man muss aber auch höllisch mit Farbspritzern aufpassen. Ansonsten eine kinderleichte Verarbeitung.



Hier ein paar Dinge, die ich aus den letzten 10 Tagen auf der Baustelle mitgenommen habe:
- Man sollte manchmal bewusst seinen Perfektionismus ablegen. Gerade dann, wenn das Objekt ein großes Treppenhaus und keine Hotellobby ist.
- Oftmals macht man auf Anhieb nicht die effizienteste Methode und es lohnt sich, mal bei anderen was anzuschauen und offen für Neues zu sein.
- Ein Beispiel: Falls man kein Rührgerät zur Hand hat, kann man alternativ die Farbe auch mehrmals umtopfen. Sehr clever, wie ich finde.
- Das 10 Tage schneller vergehen können, als man sich das vorstellen kann. Ich kann es irgendwie noch nicht ganz fassen, dass es nur noch 3 Tage auf der Baustelle sein werden, und es dann schon wieder nach Hause geht!
Viele Grüße aus Vitoria Gasteiz