Die nächsten drei Arbeitstage

Am Montag morgen ging es wieder runter in die Tiefgarage, denn die dritte und letzte Beschichtung mit Brandschutzfarbe stand an. Nachdem wir damit fertig waren, haben wir die Abdeckfolien entfernt und sind wieder mit dem Fahrstuhl hoch ins Treppenhaus für die anstehenden Abklebearbeiten gefahren. 

Dabei sieht jede Etage immer identisch aus. Die Stufen haben konstante Maße, es gibt immer genau 5 Türen, 5 Nummernschilder, 5 Verkleidungen mit Schrauben oben und 5 mit Griffen unten, 3 Lampe, 2 Fahrstühle und den Fußboden mit Fußleisten. 

Auch wenn einem die Arbeit sehr repetitiv vorkommen kann, hat sie auch etwas Positives. Man wird mit der Zeit immer routinierter und optimiert sich stetig weiter, weil es häufig mit einer etwas anderen Methode doch schneller, sparsamer oder einfach besser geht. Einige der praktischen Handgriffe haben mir auch Mobeen und Horje beigebracht. Dass kann total viel Spaß machen, wenn man es wie eine Art Spiel betrachtet.

Hier einige Beispiele für Prozessoptimierungen:

  • Man kann mit dem rechten Fuß das Klebeband auf den Boden drücken statt mit der Hand. Geht schneller und schont den Rücken.
  • Das Einreißen des Papier-Maskerbandes in regelmäßigen Abständen löst Spannungen, wodurch es besser fällt
  • Eineinhalb Rollenbreite vom Abdeckpapier ergeben exakt eine Stufenbreite. Sehr praktisch.
  • Eine Sache, die nur ich mit meinen 1,92 konnte, war die Demontage der Lampenabdeckung ohne Leiter;)

Man kam sehr schnell in einen gewissen Flow rein und die Zeit verging schneller als erwartet…und dann war auch schon wieder Feierabend.

Am Dienstag hatte ich mal etwas Pause vom Abkleben und konnte etwas Neues ausprobieren. Um die Fahrstühle herum mussten die glatten Spachteloberflächen an die Stuktur der übrigen Wandflächen angepasst werden. Nachdem wir die Flächen grundiert haben, wurde mit einer Grobschaum Strukturwalze eine Strukturplaste aufgetragen, sodass eine gleichmäßige, grobe Rollstruktur entsteht. Ich hab bis dato weder mit dem Material noch mit dem Werkzeug gearbeitet, war also sehr spannend für mich.

Danach gab es gleich die nächste Überraschung. Ich durfte die Türzargen verfugen. Soweit, so bekannt. Aber nicht mit einer Acryl-Kartusche, sondern mit Gipsspachtel! Dabei wird einfach ein wenig vom Spachtel auf den Finger geschmiert und damit dann durch die Ecke gegangen. Ich brauchte erstmal eine Weile, bis ich mich an den vielen Gips an den Händen und das etwas andere Verfahren gewöhnt habe. Gegen Nachmittag hab ich Mobeen wieder beim Abkleben unterstützt, bis auch dieser interessante Tag vorbei war.

Am Mittwoch haben wir neben den üblichen Abdeckarbeiten noch ein paar Spachtelstellen an der Decke geschliffen, nachdem Carlos extra noch ein paar Masken für mich besorgt hat.

Wir sind übrigens mit dem Abkleben sehr gut vorangekommen, Etage 4-11 sind bereits abgeschlossen. Am Donnerstag haben wir die Arbeiten voraussichtlich abgeschlossen.

Es waren drei Tage, an denen wir viel geschafft und ich einiges neues kennengelernt habe. Mal sehen, was mich die kommenden Tage noch Spannendes erwartet.