Besuch der Berufsschule in Cognac

Nach unserer Anreise ging es direkt am nächsten Tag zum Campus De Cognac nach Cognac. Hier wurden wir herzlich von Elisabeth empfangen. Sie ist Lehrerin an diesem Campus. Die Schule hat 400 Schülerinnen und Schüler und 23 Lehrerinnen und Lehrer. In der schuleigenen Mensa besteht für jeden die Möglichkeit des gemeinsamen Mittagessens. Üblicherweise findet der Unterricht im Blocksystem statt. Die Schülerinnen und Schüler gehen jeweils eine Woche zur Schule und zwei Wochen in die jeweiligen Betriebe.

Wir durften zwei Berufsfelder näher kennenlernen, dieser war zum einen der Friseurbereich und zum anderen der Bereich der Küfer (Erklärung weiter unten). Beeindruckt hat uns vor allem die räumliche Nähe zwischen den Theorie- und Praxisräumen. Die Schülerinnen und Schüler haben nämlich dadurch die Möglichkeit, ihr Gelerntes direkt in das Praktische umzusetzen. Die Kollegen, die wir kennengelernt haben, unterrichten sowohl die Theorie-, als auch das Praktische.

Neben dem Friseurbereich ist am Campus auch der Bereich der Kosmetikerinnen und Kosmetiker. Außerdem wird auch Nageldesign unterrichtet. Im Praxisunterricht arbeiten die Schülerinnen und Schüler entweder an Kunden oder sie dürfen ihre Freunde und Bekannte mitbringen.

Ein Küfer ist übrigens ein Handwerker, der sich auf die Herstellung von Holzfässern, insbesondere Weinfässern, spezialisiert hat. Bei den Küfern durften wir zwei Schüler dabei beobachten, wie sie das “Toasting“ der Fässer durchführen. Beim Toasting wird mit einem offenen Feuer das Innere des unfertigen Fasses erhitzt und von innen ausgebrannt. Zwischendurch werden die Fässer gezielt durch Wasser ausgekühlt. Dadurch werden die einzelnen Dauben elastisch und formbar, sodass die Fassform ausgebildet werden kann.
Außerdem dient das Toasting der Aromabildung des späteren Inhaltes, in diesem Fall dem Cognac. Es gibt drei Stufen des Toastings (low toast-medium toast-high toast). Je stärker das Toasting (Röstung), desto stärker der aromatische Effekt.

Durch Erasmus+ konnten wir tolle Erfahrungen sammeln und hatten einen intensiven Austausch mit den französischen Kollegen vor Ort. Wir freuen uns auf die kommenden Tage und sind gespannt, was uns noch erwartet.