Jetzt wird geschafft Männers

7 Uhr aufstehen, frisch machen, Brote schmieren und 8:15 Unterrichtsbeginn. Endlich ein wenig Normalität. Der erste richtige Arbeitstag begann am Gebäude „E“ der Berufsschule in Uusikaupunki, wo sämtliche im Holztechnikbereich tätigen Auszubildenden betreut werden. Zwei kleinere Klassenräume für das Unterrichten der Hauptfächer und daran anknüpfend eine beeindruckend große Halle mit etwa einer Tonne Metall für die Absaugung an der Decke und drei Mal soviel in Holz, Werkzeug und Schrauben auf dem Fußboden. Ohne schweres Gerät war dort so einfach kein Durchkommen mehr.

Einige Lehrer haben offenbar weniger Interesse an einer sauberen Werkstatt als unserer. Doch da dieser bis Freitag außer Haus beschäftigt war, störte das Chaos keinen.

In der Schule gibt der Stundenplan vor, wer auf die schuleigene Baustelle fährt um an einem später zum Verkauf stehenden, großen Haus zu arbeiten und wer in der Halle bleibt, um kleinere Hütten zu errichten. Darunter sind Saunen, Verkaufsstände, Carports und Tinyhouses auf Rädern. Im schuleigenen Van ging es am Donnerstag für uns auf die etwa drei Kilometer nördlich der Schule gelegenen Baustelle in einem Bildhübschen Wohnviertel am Waldrand. Das Haus, an welchem ausschließlich die Auszubildenden der Schule arbeiten, ist von der Größe und Ausstattung unserer Beobachtung nach, im hochpreisigeren Segment angesiedelt. Unsere Aufgabe des Tages bestand darin, die Terrasse des Hauses fortzuführen, während wir anfangs von Walteri, einem der zwei Tutoren der Klasse, unterstützt wurden.

Tutoren gibt es in jeder Klasse der Schule. Sie sind selbst Schüler und gehören auch ganz normal zur Klasse. Sie sind eine Art Klassensprecher mit Zusatzfunktionen, da sie sowohl eine gute Verbindung mit ihren Mitschülern, als auch eine größere fachliche Kompetenz haben müssen und jede Woche zusätzliche Unterrichtsstunden haben um ihre Fähigkeiten zu verbessern.

Die Arbeit auf der Baustelle erfolgt hier etwas anderes als in Deutschland üblich: Vorbohren ist mehr als nur eine Ausnahme, Abstandshalter für Terrassendielen werden eher als ungefährer Richtwert gesehen und auch die Arbeitsgeschwindigkeit ist… aaach ganz entspannt. Die Resultate lassen sich trotz weniger Präzision bei der Arbeit allerdings wirklich sehen und sind noch dazu deutlich schneller fertig. Das ist alles, was wir für diesen ersten Arbeitstag berichten können. Wir wünschen euch allen ein schönes Wochenende aus Finnland!