Die bunte Welt des Lernens

Bunt, bunter, Firda MBO… Am letzten Tag unseres Aufenthaltes in den Niederlanden durften wir noch eines weitere Berufsbildende Schule kennenlernen, an der unter anderem auch die Bereiche Farbtechnik und Raumgestaltung, Bäckerei und Patisserie sowie Holztechnik unterrichtet werden. Dies ermöglichte uns noch weiter Einblicke in die Gestaltungsmöglichkeiten von Schule und die Möglichkeiten des offenen Lernkonzeptes.

In Gesprächen mit Schüler*innen konnten wir feststellen, dass das Konzept zwar zu einer erhöhten Motivation und Kompetenzerweiterung, aber auch zu Irritationen im Umgang mit dieser Freiheit des Lernens führen, vor allem bei Jugendlichen, die mehr Struktur benötigen.

Eine weiterer Zweig der Schule ist das umfangreiche Angebot an Sprachkursen, das geflüchteten Menschen bereitgestellt wird. Wie in unseren SI-Klassen gibt es auch hier die Herausforderung, eine Vielfalt von Bildungsbiografien – vom Analphabeten bis zu Schüler*innen mit Abgangszeugnis aus der jeweiligen Heimat, sinnvoll zu beschulen. Alle sollen die niederländische Sprache erlernen, möglichst mit einem B1-Diplom für die Einbürgerung am Ende. Dabei können sich die Schüler*innen Zeit lassen; es gibt keine konkreten Vorgaben, wie lange sie welchen Kurs besuchen dürfen. Zusätzlich werden sie dabei engmaschig von ihren Coaches begleitet.

Die Koordinatorin diese Bereiches, Marjolein, erläuterte uns das Konzept, bei dem Schüler*innen von 12 bis 18 Jahren begleitet werden, in Vormittags- und Abendkursen – je nach Bedarf. Vorwiegend kommen junge Menschen aus Syrien, Eritrea und Afghanistan nach Leeuwarden, die dann an der Schule neben Niederländisch auch Mathematik lernen können. Im Gegensatz zu der WGS werden aber keine Ukrainer*innen aufgenommen, da ihre Bleibeperspektive als unsicher eingestuft wird, und sie deshalb anders beschult werden.

Sollten die Schüler*innen noch mehr oder länger Unterstützung im Erlernen der neuen Sprache brauchen, können sie in städtischen Bibliotheken weiter daran arbeiten. Dort treffen sich freiwillige Helfer*innen, z.B. Student*innen oder pensionierte Lehrer*innen, um zu unterrichten.

Im Sprachlernbereich wie in allen anderen Abteilungen der Firda MBO zeigt sich ein sehr modernes und offenes Farb- und Materialkonzept. Unsere Raumausstattermeisterin und unser Malermeister waren bereits beim Eintritt in die Schule begeistert von der lichtdurchfluteten Architektur und der gelungenen Farbgebung. Hier kann man erneut erfahren, wie eine gut durchdachte Farb- und Raumgestaltung den Wohlfühlfaktor für Lehrkräfte und Lernende positiv beeinflusst.

Nicole Braemer, Suse Husemann und Steffen Walter