Woche 3, Teil 1: Baustellenbesichtigungstour

Das Türenprojekt hat sich noch bis Montag hingezogen. Fertig ist es immer noch nicht, wegen Lieferschwierigkeiten von fehlenden Rahmen und Schlössern geht es dort ein andermal weiter.

Unsere nächsten Aufträge sind aber weiterhin Türenlastig. Eine provisorische Baustellentür soll ausgetauscht werden und die finale Metalltür eingebaut werden und es sollen noch zwei Rohbauwände mit Türaussparungen aufgestellt werden.

Erstmal haben wir aber den Auftrag bekommen die Zwischenräume zwischen der Beplankung der Rohbauwände im Keller mit Dämmung aufzufüllen. Die Beplankung geht nicht bis unter die Decke und die Platten sind wegen der Brandschutzverordnung auf der Außenseite mit einer speziellen Farbe besprüht. Da im Brandfall aber das Feuer oben zwischen die Platten gelangen könnte und diese also von innen ausbrennen könnten, soll dies mit der Dämmung als Abschluss verhindert werden.

Am Dienstag haben wir mit Thor, unserem Chef eine kleine Tour gemacht und uns die Baustellen von GG Verk in der Umgebung von Reykjavik angeschaut.

Das Verhältnis von Holzgerüsten zu Metallgerüsten ist von dem was wir bisher gesehen haben tatsächlich ungefähr 50/50. Die Holzgerüste werden wohl bevorzugt, weil sie nicht so schnell wegfliegen. Sie sind tatsächlich auch sehr viel angehehmer zu begehen als Metallgerüste. Nur ab dem 4. Stockwerk schaltet sich mein Kopf ein und bemängelt die teilweise etwas starksige und auch nicht unbeding gerade Konstruktion die abenteuerlich selten an der Hauswand befestigt ist.

Bei den Häusern auf einer der Baustellen hat sich der Architekt überlegt, dass die Dachrinnen und Fallrohre innenliegend verlaufen sollen. Das hat mich überrascht, weil Island ein sehr regenreiches Land ist, bei einem Sturzregen die Dachrinnen auch schnell mal überlaufen können und man bei Verstopfungen oder Undichtigkeiten die ganze Verkleidung abnehmen muss um das Problem zu beheben. Dazu kommt noch, dass die Häuser sehr verwinkelt gebaut sind und die Fassade also ohne aufwändiges Gerüst nur sehr schwer zu erreichen ist. Aber was tut man nicht alles für die Optik…